Für die Medizin so interessant wird der Egel durch die über einhundert Wirkstoffe seines Speichels. Dieser Wirkstoffcocktail, der durch den Biss bei der Blutegeltherapie, in die Wunde injiziert wird, besteht aus unterschiedlichen Substanzen wie z.B. Hirudin, Bdelline, Apyrase, Kollagenase, Egline und ein Histaminanalogon. Diese Vielzahl an Wirkstoffen wirkt unter anderem entzündungshemmend, gerinnungshemmend und schmerzstillend.
Durch die gerinnungshemmende Wirkung des Cocktails wird das Blut verflüssig, sodass es zügiger fließen, und dementsprechend mehr Sauerstoff in das geschädigte Gewebe transportiert werden kann. Gleichzeitig werden Stauungen und Schlackenstoffe schneller abgeleitet.

Durch ein gewünschtes Nachbluten, einem sogenannten Mikroaderlass wird die Wunde von Sekundarinfektionen gereinigt.
Der gerinnungs- und entzündungshemmende Wirkstoffcocktail wirkt schmerzlindernd und setzt die Regeneration des Körpers in Gang.
Typisch bekannte Anwendungsgebiete der Blutegeltherapie in der Tiermedizin sind unter anderen:
- Spondylosen
- Bandscheibenprobleme
- HD (Hüftgelenksdysplasie)
- ED (Ellenbogendysplasie)
- Arthritis, Arthrose, Kniegelenkslahmheiten,
- Sehnenerkrankungen
- Muskelatrophien
- Muskelentzündung
- Hauterkrankungen (“Hot Spot”, Ekzeme)
- Blutohr
Nach dem neuen TAMG (Tierarzneimittelgesetz, in Kraft seit 01.01.2022) ist ein Rezept vom Tierarzt erforderlich.